In der letzten Woche sind wir nicht zum Bloggen gekommen. Wir haben zwei Klöster besucht, zwei Gebirge durchquert, drei Tage auf einem Campingplatz (beim Kloster Rila) im absoluten Internet, Radio und Fernsehschatten gehockt. Die Abende haben wir mit anderen Campern verplaudert und hatten somit keine Zeit zum Schreiben. In Sofia haben wir u.a. den Zoo besucht und sind die letzten zwei Tage im äußersten Nordwestlichen Winkel von Bulgarien gewesen. Die Bilder der letzten Woche findet Ihr hier.
Gestern Abend waren wir dann zum Abendessen im Gasthaus des Camping Madona, auf der Terrasse, mit Blick auf unser WOMO.
Mit Blick auf das WOMO
Auf dem Rückweg stolperte Marianne im Dunklen auf dem holperigen Rasen und fiel hin und fing sich mit der Hand ab. Sie klagte gleich über Schmerzen im rechten Arm. Heute Morgen waren Hand und Unterarm geschwollen und heiß, die Hand stand etwas ‘schräg’.
Wir suchten im Internet das nächste Krankenhaus und fanden es 20 Kilometer weiter in Belogradchik. Leider gibt es da am Wochenende keinen Arzt. Und einen ‘X-ray’ Apparat hätten sie auch nicht.
Unbesetztes Krankenhaus in Belogradchik
Das nächste Krankenhaus mit ‘X-ray’ ist in Montana, erfuhren wir. Mit TomTom landeten wir zunächst vor einer Apotheke. Das Händi zeigte dann den Weg zu einer Notfallklinik, 24 Stunden geöffnet.
TomTom sagte dann : Links abbiegen, dann haben sie das Ziel erreicht. Uns bot sich folgendes Bild.
Krankenhaus ????
Wir bogen trotzdem ab und sahen nach 100 Metern dieses Schild:
Die 112 zeigte den Weg
Gut, dass die Zahlen nicht auch in Kyrillisch sind :-), wir wären weiter gefahren. Wir parkten und suchten die (Not)Aufnahme.
Krankenhaus in Montana
Nichts war zu erkennen, alles in Kyrillisch beschriftet und keiner zu sehen. Endlich fanden wir einen Menschen der unsere Gesten verstand und wir landeten in der Orthopädie. Da wir nicht verstanden, rannte die Schwester weg und kam mit einem englisch sprechenden Pfleger zurück. Er beschrieb uns, wo die Aufnahme ist. Dort bekamen wir den ersten ‘Überweisungsschein’ für die Röntgenabteilung.
Drei Überweisungen haben wir jetzt
Dann hatten wir Glück, ein Deutsch sprechender Arzt begutachtete das Foto und erklärte uns, dass der Bruch gerichtet werden muss, und er würde es selber machen.
Leicht verrutscht
Wir bekamen den nächsten Schein, diesmal für die Gipserei :-). Als wir endlich den Weg zurück gefunden hatten erwartete uns der Doc schon und erklärte das weitere Procedere. Marianne lehnte eine Vollnarkose ab. Vorsichtshalber wurde ein Medikamentenzugang gesetzt und dann verschwanden sie in der OP-Station.
Krankenstation mit OP
Nach knapp 10 Minuten kam Marianne zurück und wir bekamen den dritten Schein für das ‘Kontroll X-ray Bild’ :-). Wieder zurück auf der Station war man mit dem neuen Bild zufrieden, ‘nix mehr verrutscht’ 😃😄. Wir bekamen noch Verhaltensanweisung: Wenn es scheuert, Gips abbröseln. Wenn Finger dick, Verband ab und neu wickeln. In 35 Tagen Gips runter.
Gips, rechts !
Wir werden unsere Reise also wie (un)geplant fortsetzen. Ich hoffe, sie kann auch mit einer Hand spülen !! *prust*