01.06.2018
Archiv für das Tag 'Baltikum'
01.06.2018
01.06.2018
Eine spontane Entscheidung
Heute waren wir schon recht früh unterwegs, es ging nach Tallin, unsere Gasflaschen auffüllen. Zwei Flaschen waren leer, die Dritte noch etwa 1/3 voll. Mit einer Handwaage wurde sie geprüft und danach aufgefüllt. Die leeren Flaschen wurden nur mit 18 Litern LPG, also vorschriftsmäßg nur mit 80 % betankt.
Ein Besuch bei einem nahen Vergnügungspark für Kinder war leider erfolglos, der dort angeblich stehende Coin Automat war nicht aufzufinden. Da es erst 11 Uhr war beschlossen wir, die geplante Camping Übernachtung ausfallen zu lassen und direkt nach Tallin zum Hafen zu fahren. Auf dem dortigen Parkplatz soll man mittlerweile übernachten dürfen.
Gegen 13 Uhr hatten wir den Parkplatz direkt bei den Abfahrtterminals erreicht. Nicht schön, aber für eine Nacht, und das für 6 €, da kann man nicht meckern. Wir machten uns auf den Weg zu den Ticketschaltern.
Für Morgen waren 2 Fähren schon ausgebucht, da meinte der Verkäufer: “Könnten sie auch heute schon fahren, 17 Uhr? Da ist noch ‘was frei.” Spontan sagten wir zu.
Pünklich um 16.30 Uhr verschwanden wir mit unserem Dicken in der Fähre.
Um kurz nach halb Acht hatten wir das Chaos im Hafen von Helsinki hinter uns und kämpften uns durch die Großstadt.
Um 20 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Die untere Etage des normalen Parkplatzes war schon recht gut mit WOMOs belegt, hier oben war noch Platz… und es gibt hier Radioempfang mit der Sat-Antenne. 🙂
30.05.2018
Heute war unser Glückstag
Vom Kloster Puhtitsa sollte es heute in ‘gerader Linie’ nach Narva gehen. Auf den ersten 15 bis 20 Kilometern kamen wir auch gut voran. Die Straßen waren so, wie wir sie lieben.
Als wir die Schotterstrecken hinter uns hatten und wieder auf ‘normalen’ Lehmpisten standen, stellte sich heraus, dass es einfach nicht weiter ging. Überall war abgesperrtes Firmengelände.(Mittlerweile wissen wir, hier ist ein riesiges Ölschiefer Abbaugebiet) Nur eine Straße führte zurück zu der Hauptstraße, die wir eigentlich nicht fahren wollten.
Vorsichtshalber legte ich mich unter’s Auto um nachzusehen, ob sich wieder Steine zwischen den Zwillingsreifen verklemmt hatten (das kennen wir ja schon). Und damit begann unser Glückstag, ich stellte fest, dass der innere Reifen auf der Beifahrerseite ‘platt’ war. Entsprechend vorsichtig fuhren wir die ~35 Kilometer bis zur nächsten Stadt, Jöhvi, weiter.
Die erste Werkstatt die wir fanden war das Honda Autohaus “Agdeck-Auto AS”. Zu unserem Glück sprach der Geschäftsführer sehr gut Deutsch. Er begleitete uns zur Werkstatt, holte einen Mechaniker und blieb die ganze Zeit als Dolmetsche dabei.
Wieder kam uns das Glück zur Hilfe. Der Übeltäter, eine rostige Schraube, war schnell gefunden und der Reifen konnte geflickt werden, wir mußten uns nicht mühsam einen neuen beschaffen.
Nach einer knappen halben Stunde konnten wir unsere Reise fortsetzen. Endlich ging es weiter nach Narva. Wir besuchten zunächst die Burg.
Auf mehrsprachigen Schildern entschuldigt man sich, dass noch bis 2019 renoviert wird.
Anschliessend warfen wir einen Blick auf die für uns dank Schengener Abkommen mittlerweile ganz ungewöhnliche Grenzabfertigung.
Zum Abschluß machten wir dann einen langen Spaziergang über die moderne Uferpromenade an der Narva.
An dem angedachte Campingplatz 12 Kilometer westlich trafen wir leider keinen an. Über die angegebene Rufnummer konnten wir niemanden erreichen. Mariannes Handy meldete uns aber einen weiteren Platz, nur einen Kilometer weiter.
Dort angekommen standen wir mitten in einem privaten Anwesen. Beim Wenden sahen wir eine Frau aus dem Haus kommen. Nach einem langen, herzlichen Gespräch in Estnisch, Englisch und Deutsch kannten wir ihren Gartenteich, wußten, dass der Campingplatz schon über 10 Jahre geschlossen ist und durften auf der Wiese auf ihrem Grundstück übernachten.
Ich denke, für heute hatten wir genug Glück.
29.05.2018
Ziel nicht erreicht
Eigentlich wollten wir ja heute nach Narva fahren. Auf der Karte oben rechts. Start war unten, am Peipussee (049). TomTom wollte uns garadlienig nach Norden bis zur Ostsee schicken und dann über Sillamäe nach Narva. Wir wollten aber lieber an der Grenze, dem Narva Fluß entlangfahren.
Zunächst ging es auch zügig voran. Wir kamen uns teilweise vor wie schon so oft in Schweden.
Aber als wir schon fast die Hälfte geschafft hatten war endgültig Schluß mit lustig. Es ging beim besten Willen nicht weiter.
Wir mußten den halben Weg wieder zurückfahren, um befahrbare Strassen nach Norden zu finden. Eine gute dreiviertel Stunde wurden wir dann durch eine Strassenbaukolonne aufgehalten, an der kein Vorbeikommen war.
Zwei LKW fahren vorweg und besprühen die Strasse großzügig mit flüssigem Teer. Zwei LKW fahren rückwärts hinterher und streuen Split in den Teer. Und die ‘Dampfwalze’ fährt hektisch hin und her und walzt alles platt. So haben wir fast eine Stunde im Schritt hinterherfahren dürfen.
Wir hatten die Nase voll und beschlossen, den einzigen Stellplatz auf dem Weg nach Narva, den Parkplatz des Klosters Puhtitsa anzusteuern, den wir dann gegen 3 Uhr erreichten.
Wir machten uns auf den Weg zum Kloster, dem einzigen noch tätigen russisch-orthodoxen Nonnenkloster in Estland.
Aber wie immer, wenn wir irgendwohin kommen, das Bauwerk ist eingerüstet oder der Innenraum wird restauriert. So stand auch hier im Inneren ein großes Malergerüst. Na ja, fotografieren war eh’ nicht erlaubt.
Die Bilder von dem interessanten Rundgang durch die großzügige Klosteranlage bei herrlichem Sonnenschein seht Ihr hier.
28.05.2018
Unser Kampf mit dem Internet
Es ist wie verhext. Nachdem in Lettland das Datenvolumen unserer Polnischen SIM-Karte aufgebraucht war, sind wir wieder auf die deutsche Aldi Karte umgestiegen. Auch die funktioniert in Lettland und Estland einwandfrei.
Aber seit vier Tagen, seit dem wir in der Nähe des Peipussees sind, können wir noch einwandfrei Internet empfangen, aber vernünftig senden war bis heute nicht möglich. Selbst mit viel Geduld und Tricksereien gelang es mir nicht, wenigstens die täglichen Stellplatzbilder hochzuladen. Auch mit dem guten WiFi vom Campingplatz Willipu in Pusi funktionierte es nicht. An der Stromversorgung hat es wohl nicht gelegen. 🙂
Ab Freitag haben wir das Wochenende direkt am Peipussee auf dem Campingplatz Willipu in Pusi bei Kallaste verbracht.
Wir haben stundenlang versucht, das Internet ans Laufen zu bringen, den Störchen auf der Wiese zugesehen
und beobachtet, wie das Möwenmännchen das im Storchennest brütende Weibchen versorgte.
Heute ging es weiter um den See herum bis nach Vasknarva zum Grenzfluß Narva, dem Abfluß aus dem Peipusee. Sehenswert ist die Russisch-Orthodoxe Holzkirche des Propheten Elija, die nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg erst 1978 wieder aufgebaut wurde.
Besichtigen kann man sie leider nicht. Auch die alte Schwedische Grenzfestung aus dem 16. Jahrhundert kann man nicht betreten. Wir warfen noch einen Blick zum ~200 Meter entfernten Russischen Ufer
und suchten uns dann einen netten Platz am Nordufer des Peipussee zum Übernachten.
Morgen geht es dann weiter Richtung Ostsee. Wir wollen uns die drittgrößte Stadt Estlands, Narva, mit ihren rund 60.000 Einwohnern ansehen.
20.05.2018
Durch’s Dreiländereck
Nachdem wir vorgestern Kaunas verlassen haben ging es an Vilnius vorbei nach Medininkai. Dort erreichten wir dann wieder unsere angedachte Reiseroute – immer an der Grenze lang :-). Wir besuchten, wieder im Regen, die Burg, die keine zwei Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
Da es schon spät war suchten wir uns danach ein ruhiges Plätzchen an einer wenig befahrenen Straße bei Lavoriskes und schlugen kurzerhand unser Lager auf.
Gestern schien dann endlich wieder die Sonne und wir verbrachten unsere letzte Nacht in Litauen in Paluše am Lušiai See.
Heute fuhren wir dann durch das Dreiländereck Litauen, Weißrussland und Lettland. Die Straßenzustände waren im Grenzgebiet teilweise grauenhaft.
In Lettland wurden die Straßen aber schnell wieder gut ausgebaut und wir erreichten schon am frühen Nachmittag den angepeilten Campingplatz am See in Kazinci.
Wir unterhielten uns noch ein wenig mit unseren Niederländischen Nachbarn und genießen jetzt den Sonnenuntergang am See.
17.05.2018
Mal wieder in Kaunas
Dienstag waren wir pünktlich in der Werkstatt, wurden schon erwartet und waren nach ca. 2 Stunden (repariert) wieder unterwegs. Es war wohl ‘nur’ ein Temperatursensor, der gesponnen hatte.
Spontan sind wir noch bis zur Wasserburg in Trakai weitergefahren. Bei herrlichem Sonnenschein haben wir das ‘Neuschwanstein von Litauen’ besucht.
Gestern ging es dann weiter, über den Kurort Birstono erreichten wir am Abend wieder Kaunas, das wir vor 5 Jahren schon einmal besucht hatten. Diesmal spielte das Wetter aber nicht so recht mit. Kaum hatten wir gegen Mittag die Altstadt erreicht, goss es wie aus Kübeln.
Wir waren froh, gerade in dem Sushi Lokal ‘Sushi Masters’ angekommen zu sein. So schlecht, wie das Wetter war, so gut war das Essen.
Wir haben hier das beste Sushi genossen, dass wir je auf unseren Reisen gefunden haben. Nach dem Essen warteten wir vergeblich auf das Ende des Regens, nahmen uns ein Taxi und fuhren zum WOMO zurück.
Wir hatten Mühe, trockenen Fußes in den Wagen zu kommen.
Noch ein paar Zentimeter mehr, und die Kabeltrommel wäre auch abgesoffen.
14.05.2018
Überraschungen in Litauen….
… oder schlecht vorbereitet 🙂
Über die S16, dass entspricht in etwa einer Bundesstraße bei uns, sind wir gestern nach Litauen gefahren. Wir hatten gehofft, an der Grenze unsere Mautbox zurückgeben zu können. Aber weit und breit war keine viaToll Station zu finden. Mal sehen, wie wir unser Pfand zurückbekommen.
Dann überlegten wir, wo der nächste Geldautomat zu finden ist, um etwas Bargeld zu bekommen. Wir hielten an der ersten Tankstelle und rieben uns verwundert die Augen. Diesel kostete 1,17…….EURO ! Das Lettland den Euro inzwischen bekommen hatte wussten wir ja. Nun wissen wir das auch von Litauen. Das war die erste Überraschung des Tages. 🙂
Auf dem Weg nach Merkines kamen wir an einem Skulpturenpark vorbei, der seit 2007 immer mehr erweitert wird.
Hier fanden wir unseren ersten Litauischen Geocache in diesem Jahr. Gut bewacht von Ameisen 🙂
In Merkines gibt es einen kleinen Rastplatz, direkt am Ufer der Memel.
Wir unternahmen noch eine ‘Klettertour’ auf einen alten Burgberg, der im 12. Jahrhundert erstmals bebaut wurde.
Von Oben hat man einen guten Ausblick auf das Werk Litauischer ‘Graskünstler’.
Um 19 Uhr (nach unserer Funkuhr) erlebten wir dann die zweite Überraschung des Tages. Mariannes Telefon gab den für 20 Uhr programmierten Weckton ab. Ein Blick zeigte, das Handy hatte schon 20 Uhr! Tante Google klärte uns dann auf: In den Baltischen Staaten und Finnland haben wir eine andere Zeitzone. Es ist noch einmal eine Stunde später als unsere Sommerzeit.
Heute ging es nur 30 Kilometer weiter zum alten Kur- und Badeort Druskininkai zum Einkaufen, Tanken und Coins kurbeln. Zum Übernachten ging es dann wenige Kilometer weiter nach Grutas zum “Sowjetischen Skulpturenpark”. Wir wurden von freundlichen Nachbarn (Bewohnern des Parks) begrüßt.
Den Nachmittag verbrachten wir dann im Park und wunderten uns über die für uns sonderbare Zusammenstellung der Attraktionen. Riesige, alte Skulpturen aus der Sowjetischen Besatzungszeit. Jede Menge Klettergerüste, Schaukeln usw. für Kinder neben Flak-Geschützen. Ein Minizoo, in dem die Tiere leider in jämmerlichen Käfigen leben müssen komplettiert das Angebot. Hier sind die Bilder.
Morgen geht es dann nach Vilnius. Wir haben um 12 Uhr einen Werkstatttermin, den wir ja nun auch pünktlich einhalten können :-). Wir sind im Moment nur ~8 Kilometer von der (Weiß)Russischen Grenze entfernt. Hoffentlich verfahren wir uns Morgen nicht. 🙂
12.05.2018
Der letzte Tag in Polen
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wie Ihr merkt, kommen wir (fast) nicht mehr zum Bloggen. An den Bilder Galerien konntet ihr wenigstens sehen, wo wir gesteckt haben. Zwei Tage haben wir in Mikolajki verbracht.
Am dritten Tag wollten wir auf dem Campingplatz, den wir von unserer Reise im Jahr 2013 schon kannten, unsere gesammelte Schmutzwäsche reinigen. Aber leider hatten die keinen Trockner. Also fuhren wir weiter und ‘stolperten’ unterwegs über einen kleinen Camping an einem See. Mit Waschmaschine und Trockner.
Wir ließen die Maschinen arbeiten und unsere Beine baumeln. 🙂 Den Abend verbrachten wir mit netten Nachbarn beim Grillen.
Nach zwei Tagen ging es dann heute weiter Richtung Litauen. Rund 30 Kilometer vor der Grenze schlugen wir auf dem Campingplatz Widok unser Lager auf.
Morgen müssen wir nun an der Grenze eine Mautstation finden, an der wir die Polnische Mautbox wieder zurückgeben und das Pfandgeld einlösen können. Übernachten wollen wir morgen an einem Parkplatz an der Memel in Merkinė in Litauen. Montag oder Dienstag (genau steht das noch nicht fest) haben wir dann in Vilnius einen Termin in der Mercedesvertretung. Unser Abgassensor spinnt seit Thorn etwas, und eh’ das Motormanagement unser Auto stillegt, lassen wir es in Wilna lieber reparieren. 🙁
Als heute alle Aufgaben erledigt waren konnten wir in der warmen Abendsonne endlich entspannen.
04.05.2018
Ein sonniger Tag in Thorn
Wie geplant sind wir gestern nach Thorn gefahren. Unterwegs fiel uns auf, das alle Parkplätze in den Einkaufzentren leer waren. Tante Google verriet uns dann: “In Polen entstand am 3. Mai 1791 die erste Verfassung in Europa; das ist bis heute ein polnischer Staatsfeiertag”. Einkaufen konnten wir also vergessen. 🙁
Unterwegs ‘stolperten’ wir zufällig über ein geöffnetes Schloß, dass wir spontan besuchten.
Daher erreichten wir Thorn erst am späten Nachmittag. Die Stadt war voll mit feiernden Leuten. Und der angedachte Stellplatz war wegen Überfüllung (mit PKW) geschlossen. Wir fanden einen Campingplatz am anderen Ufer der Weichsel. Von der Stadt sahen wir gestern nur von ferne die Silhouette.
Heute ging es dann mit dem Taxi (für umgerechnet 3€ ) direkt in die historische Altstadt, die seit 1997 Unesco Weltkulturerbe ist. Wir begannen unseren Stadtrundgang an dem alten Rathaus.
Lange Zeit verbrachten wir in der Pfarrkirche Sankt Jokob, die gerade umfassen renoviert wird.
Zum Mittagessen machten wir einen ‘Ausflug’ nach Asien. Marianne war begeistert, als wir ein Sushi Lokal entdeckten.
Anschließend erkundeten wir die Ruine der ehemaligen Ordensburg des Deutschen Ordens.
Am späten Nachmittag absolvierten wir dann noch den Pflichtbesuch in der Kathedrale Sankt Johannes.
Morgen geht es dann weiter nach Masuren